Unumwunden gebe ich es nach einer Phase intensiverer Selbstbeobachtung zu:
Ich liebe Gummibärchen.
Die kleinen Teufel sind auf eine aufreizende Art zart und weich. Und da sie so herrlich weich sind, kann man sie auch - es beschämt mich, dies zuzugeben - ziehen. Und: Ich mache das ausgesprochen gerne...
Dazu bevorzuge ich das dunkle Kino, sehe den völlig nebensächlichen Film und ziehe meine Gummibärchen in die Länge, ganz, ganz langsam. Gummibärchen schreien nicht. Ha.
Man will sie natürlich nicht kaputtmachen, aber dann siegt doch die Neugier, wieviel Zug so ein Bärchen aushält.
Forscherdrang und gleichzeitig das Böse in mir erreichen den Climax, wenn sich die Mitte des gezerrten Bärchens von Millionen Mikrorissen weiß färbt und gleich darauf das zweigeteilte Stück auf die Finger zurückschnappt.
Man hat ein Gefühl der Macht über das hilflose, nette Gummibärchen. Und irgendwie offenbart sich in ihm, mit ihm das gesamte Wesen der Menschheit. Spiegelt sich im Umgang mit den Gummibärchen nicht die Tragik einer Liebe wider? Dieses Spiel mit Macht und Ohnmacht, Hingabe und Ausgeliefertsein, dem Erblassen unter Anspannung, das stille Leiden?
Ich denke ja.
Ach...